Fernwärme ist eine Form der Wärmeversorgung, bei der Wärme über ein Netzwerk von zentralen Heizwerken oder Kraftwerken zu Wohn- und Geschäftsgebäuden transportiert wird.

Das Prinzip funktioniert in der Regel folgendermaßen: In einem zentralen Heizwerk wird Wärme durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen, Biomasse, oder durch andere Methoden wie Geothermie oder Müllverbrennung erzeugt. Diese Wärmeenergie wird dann über ein Netzwerk von unterirdischen Rohrleitungen zu den angeschlossenen Gebäuden transportiert. Dort wird die Wärme entweder für die Raumheizung, die Warmwasserbereitung oder andere Zwecke genutzt. In Bad Bentheim wird Biogas in Blockheizkraftwerken (BHKW) verbrannt, um Strom und Wärme zu erzeugen. Diese Motorenabwärme speist dann das Netzwerk. Darüber hinaus ist geplant, für Spitzenlasten und als Reserve auch Holzhackschnitzel einzusetzen.

Fernwärme bietet mehrere Vorteile, darunter eine effiziente Nutzung von Ressourcen, da sie die Abwärme aus Kraftwerken oder Industrieanlagen nutzen kann, die sonst ungenutzt bleiben würde. Außerdem kann sie dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, wenn erneuerbare Energiequellen wie Biomasse oder Geothermie genutzt werden. Fernwärme ermöglicht auch eine zentralisierte Wartung und Steuerung, was zu einer höheren Effizienz und Zuverlässigkeit des Wärmenetzes führen kann.

In vielen Städten auf der ganzen Welt wird Fernwärme als eine umweltfreundliche und effiziente Methode zur Wärmeversorgung eingesetzt.

 

Fernwärme bietet somit eine Reihe von Vorteilen für Privathaushalte und Unternehmen:

 

1. Bequemlichkeit: Fernwärme eliminiert die Notwendigkeit für einzelne Haushalte, ihre eigenen Heizsysteme zu betreiben und zu warten. Die Wärme wird direkt vom Fernwärmenetz geliefert, was den Aufwand für den Kauf von Brennstoffen, die Lagerung und die Wartung von Heizgeräten reduziert.

2. Zuverlässigkeit: Da das Fernwärmenetz zentralisiert ist und professionell betrieben wird, ist die Wärmeversorgung zuverlässiger als bei individuellen Heizsystemen. Dies bedeutet weniger Ausfälle und eine gleichmäßige Wärmeversorgung, gerade auch in größeren Wohnkomplexen. Im Vergleich zur Wärmepumpe, die mit Strom betrieben wird, setzt der Fernwärmekunde auf ein 'zweites Standbein' zur Energieversorgung. Bei Stromausfall läuft die Heizung weiter...

3. Umweltfreundlichkeit:  Durch den Einsatz von Fernwärme können Privathaushalte ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren, insbesondere wenn die genutzte Wärme - wie in Bad Bentheim - aus erneuerbaren Quellen stammt.

4. Effizienz: Zentralisierte Fernwärmenetze ermöglichen eine effizientere Nutzung von Wärmeenergie im Vergleich zu individuellen Heizsystemen. Durch die Nutzung der BHKW-Abwärme oder anderen Energiequellen, die ansonsten ungenutzt bleiben würden, bietet Fernwärme eine höhere Gesamteffizienz bei der Wärmeversorgung.

5. Kosteneinsparungen: Fernwärme kann langfristig zu Kosteneinsparungen für Privathaushalte führen. Obwohl die anfänglichen Anschlusskosten und die monatlichen Gebühren für Fernwärme möglicherweise höher sind als für einige individuelle Heizsysteme, können die Einsparungen durch eine effizientere Nutzung von Energie und niedrigere Wartungskosten (keine jährliche Wartung der Öl- oder Gasheizung) langfristig beträchtlich sein.

 

Fazit: Insgesamt bieten Fernwärmesysteme Privathaushalten eine bequeme, zuverlässige und umweltfreundliche Möglichkeit zur Wärmeversorgung, die langfristig zu Kosteneinsparungen führen kann.