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Die Gesellschaft der Fernwärme Bad Bentheim hat die eEnergethik Ingenieurgesellschaft mbH beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die Umsetzung eines Fernwärmenetzes in Bad Bentheim zu erstellen. Mit den Ergebnissen der Studie soll der anschließende Bau und Betrieb des Netzes ermöglicht werden.
Die Fernwärme Bad Bentheim (FBB) hat sich als Gesellschaft gegründet, um die Umsetzung des Fernwärmenetzes zu ermöglichen. Die Gesellschafter sind:
- der Bauverein als Hauptabnehmer der Wärme
- das Fürstlichen Haus zu Bentheim und Steinfurt
- die SBB Energie GmbH & Co. KG (Biogasanlage Schulte-Siering)
- der Badepark Bentheim GmbH & Co.KG (100% im Eigentum der Stadt Bad Bentheim)
- Dr. C. Diekel aus Bad Bentheim, Geschäftsführer mehrerer Biogasanlagen und Betreiber von Fernwärmenetzen
Fernwärme bezeichnet die Wärmeversorgung eines Gebiets durch eine Heizzentrale in der Nähe. Mit Hilfe von einem oder mehrerer Wärmeerzeuger wird Wasser erwärmt, das über ein Rohrleitungsnetz zu den Abnehmern transportiert wird. Über einen Wärmetauscher wird die Wärme des Wassers an das Heizungssystem der Abnehmer übertragen.
Die Wärmewende stellt eine große Herausforderung für die Bewohner dar, insbesondere in Bezug auf die energetische Sanierung älterer Häuser. Deshalb arbeiten die FBB und Energethik in einer Machbarkeitsstudie daran, wie Bad Bentheim sicher, klimafreundlich und kostengünstig mit Wärme aus der Region versorgt werden kann.
Fernwärme macht unabhängig von fossilen Brennstoffen, ist wettbewerbsfähig und sorgt dafür, dass Sie die gesetzlichen Vorgaben gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) einhalten. Zudem entfällt die Notwendigkeit kostenintensiver Gebäudemaßnahmen.
Interessenten sollten zunächst den Fragebogen auf der Website ausfüllen, um ihr Interesse zu bekunden. Ein großes Anschlussinteresse ermöglicht ein Ergebnis der Machbarkeitsstudie, mit dem das Fernwärmenetz umgesetzt werden kann. Alle Daten werden vertraulich behandelt und es besteht keinerlei Verpflichtung, sich später an das Netz anzuschließen.
Mit vielen interessierten Anschlussnehmer:innen können die Kosten des Fernwärmenetzes auf viele Haushalte verteilt werden. So kann für den Betrieb des Netzes ein niedriger Wärmepreis angeboten werden.
In der Machbarkeitsstudie wird ein Teilgebiet Bad Bentheims untersucht. Die Stadt Bad Bentheim untersucht das gesamte Stadtgebiet aktuell im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung. Eine Abbildung des untersuchten Stadtgebiets ist auf der Homepage und in den bereitgestellten Präsentationsunterlagen zu finden.
Es ist der erklärte Wille der Stadt Bad Bentheim, perspektivisch ganz Bad Bentheim und Gildehaus mit regenerativer Wärme zu versorgen.
Für die Erzeugung der erneuerbaren Wärme werden aktuell Blockheizkraftwerke und Holzhackschnitzelkessel untersucht. Zusätzlich werden große Wärmespeicher berücksichtigt. Zusätzlich ist auch der Einsatz von Power-to-Heat Modulen zur Wärmebereitstellung geplant.
Im Power-to-Heat Verfahren wird Wärme aus erneuerbarem Strom, für Bad Bentheim aus Wind und Photovoltaik, produziert. Der Strom wird für die Wärmeerzeugung genutzt, wenn die Einspeisung ins Netz aufgrund von negativen Strompreisen (zuviel Strom aus Wind oder PV im Netz) nicht benötigt ist. Die Anlagen müssten in diesem Fall abgeschaltet werden, können stattdessen allerdings Wärme produzieren, die in großen Wassertanks gespreichert wird.
Die Blockheizkraftwerke erzeugen in Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Strom (über einen angetriebenen Generator) als auch Wärme (Abwärme vom Gasmotor). Der Strom wird ins Netz eingespeist und ersetzt fossile Energiequellen, während die Wärme zur Versorgung des Fernwärmenetzes genutzt wird.
Die Blockheizkraftwerke werden mit Biogas betrieben, das aus nachwachsenden Rohstoffen und tierischen Abfallprodukten (Gülle und Mist) hergestellt wird.
Erdgas ist ein fossiler Brennstoff, der in der Regel aus großer Tiefe - häufig auch durch Fracking - gefördert wird, ähnlich wie Erdöl.
Biogas stammt aus erneuerbaren Energiequellen (nachwachsende Rohstoffe, Gülle, Mist, Rasenschnitt), es entsteht bei der natürlichen Zersetzung von organischem Material.
Eine Hausanschlussleitung wird vom Fernwärmenetz in der Straße über das Grundstück in den Heizungsraum verlegt und an eine Wärme- bzw. Hausübergabestation angeschlossen.
Die Hausübergabestation enthält einen Wärmetauscher, der die Wärme auf den internen Heizkreislauf überträgt. Das abgekühlte Wasser fließt zurück ins Fernwärmenetz. Das im Wärmetauscher aufgeheizte Wasser kann dann im Haus / in der Wohnung zum Heizen oder zur Erwärmung des Brauchwassers (Duschen, Baden, Warmwasserbedarf an den Waschbecken) genutzt werden.
In der Hausübergabestation ist ein Wärmemengenzähler installiert, der - ahnlich wie ein Gaszähler - die übertragene Wärmeenergie zählt. Dieser Zähler kann fernausgelesen werden und dient zur Abrechnung der gelieferten Wärmeenergie.
Weitere Informationen sind in der veröffentlichten Präsentation zu finden.
Etwa so groß wie eine Gas-Etagenheizung: 60 cm breit x 30 cm tief.
Der Wärmenetzbetreiber übernimmt den Ausbau des Wärmenetzes. Die Installation und Anbindung der Hausübergabestation erfolgt entweder ebenfalls über den Betreiber oder durch die Anschlussnehmer:innen. Die unterschiedlichen Möglichkeiten werden ebenfalls im Rahmen der Machbarkeitsstudie untersucht.
Die beauftragte Baufirma des Wärmenetzbetreibers stellt die Oberflächen des Grundstücks wieder her.
Nein, der Gasanschluss wird nur nach Vorgaben des Gasversorgers sicher verschlossen, der Gaszähler in der Regel demontiert.
Technisch ist das möglich. Bei verschiedenen Eigentümern muss jedoch eine Dienstbarkeit (Nutzungsrecht) eingetragen werden.
Fossile Heizungsanlagen sollten stillgelegt oder ausgebaut werden. Solarthermie- und Holzkaminanlagen können kombiniert werden.
Ja! Der Betreiber des Nahwärmenetzes garantiert eine kontinuierliche Wärmelieferung und wird mehrere Wärmeerzeuger sowie einen großen Wärmespeicher installieren.
Ja, die Fernwärme erhöht den Immobilienwert, da keine hohen Kosten für und durch fossil basierte Heizsysteme anfallen. Potentielle Käufer oder Erben müssen sich ebenfalls nicht um einen Wechsel aus der (alten) fossilen Heiztechnik kümmern.
Der Wärmebedarf aller Interessenten wird in der Planungsphase ermittelt und die Wärmeerzeugung und Verteilung (Leitungskapazität) entsprechend dimensioniert. Falls zu einem späteren Zeitpunkt viele weitere Interessenten hinzukommen, ist die Auslastungsgrenze des Netzes möglicherweise erreicht.
Falls die Kapazität ausreichend ist, könnte auch später angeschlossen werden, allerdings zu deutlich höheren Kosten. (Bau-Einzelmaßnahme statt Netzbau-Gesamtauftrag für das Tiefbau-Unternehmen).
Ja, das ist problemlos möglich.
Ja, moderne Steuerungssysteme ermöglichen verschiedene Programmeinstellungen, darunter Nachtabsenkung und Abschaltung im Sommer.
Nein, es gibt keine Mindestabnahmemenge.
Grundsätzlich ja, solange ein wassergeführter Heizkreis vorhanden ist. Bei Nachtspeicherheizungen oder direktelektrischen Heizungen ist ein Umbau erforderlich.
Das wird in der Machbarkeitsstudie geprüft und hängt vom Interesse und Feedback der Bürger ab.
Die Preise können erst nach Abschluss der Machbarkeitsprüfung festgelegt werden, denn erst dann ist klar, wieviel Wärmeleitung verlegt wird. Die FBB hat sich das Ziel gesetzt, dass der Wärmepreis konkurrenzfähig zu anderen erneuerbaren Technologien ausfallen soll. Der ermittelte Wärmepreis wird vor einem freiwilligen Anschluss ans Fernwärmenetz transparent kommuniziert.
Diese setzen sich aus einem jährlichen Grundpreis und einem Arbeitspreis pro Kilowattstunde zusammen, ähnlich wie bei Gas- oder Stromabrechnungen.
Der Wärmepreis geht als Ergebnis aus der Machbarkeitsstudie hervor.
Ja, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die KfW bieten Fördermittel für den Anschluss an das Fernwärmenetz. Weitere Informationen können Sie der bereitgestellten Präsentation entnehmen.
Mit dem Anschluss an das regionale Wärmenetz ist ein Lieferantenwechsel nicht ohne weiteres möglich. Was die Preisbindung betrifft, können jedoch keine willkürlichen Preisgestaltungen vorgenommen werden. Fernwärmelieferungen werden über die Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme vom Gesetzgeber reguliert. Sowohl die vertragliche Ausgestaltung der Wärmelieferverträge als auch die Rechte und Pflichten rund um die Wärmelieferung selbst unterliegen somit staatlicher Regulierung und Überprüfung. Preisanpassungen werden über vertraglich vereinbarte Preisänderungsklauseln angepasst und sind für jedermann, zu jeder Zeit, auf der Seite des statistischen Bundesamtes nachprüfbar.
Die Fernwärme Bad Bentheim liefert warmes Wasser zum Heizen und Duschen, der Trink- und Abwasserverband (TAV) liefert das Trinkwasser. Beide Lieferanten werden bzgl. der Preise streng kontrolliert, da sie durch die Leitungsanbindung zum Verbraucher Alleinversorger sind.
Die Machbarkeitsuntersuchung läuft seit Anfang 2024 und soll bis Anfang 2025 abgeschlossen sein. Danach wird in Abhängigkeit der Studienergebnisse über das weitere Vorgehen entschieden.
Im Anschluss an die Machbarkeitsstudie zu Beginn 2025 wird entschieden, ob das Netz gebaut werden kann. Die anschließende Bauzeit wird mehrere Jahre dauern und die erste Wärmelieferungen werden für das Jahr 2026 erwartet.
Alle Informationen und der aktuelle Projektfortschritt sind auf der Website der Fernwärme Bad Bentheim und der Energie Bad Bentheim (EBB) zu finden. Weitere Kontaktdaten sind ebenfalls in der bereitgestellten Präsentation zu finden.